Intersektorale Zusammenarbeit für effektive Gesundheitsförderung

November 19, 2024 @ 10:30 - 11:00

Über die Sitzung

Prof. Dr. Eike Quilling (Hochschule für Gesundheit, Bochum) beleuchtete in ihrem Vortrag die Herausforderungen und Chancen der Gesundheitsförderung bei Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung der kommunalen Ebene.

Die Referentin thematisierte den engen Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheitschancen in Deutschland. Dies zeige sich besonders deutlich bei der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die sich seit der Pandemie merklich verschlechtert habe.

In ihrem Vortrag warnte die Expertin davor, Resilienz als Allheilmittel zu betrachten. Stattdessen plädierte sie für einen ganzheitlichen Ansatz der Gesundheitsförderung, der die Kommune als “Dachsetting” begreift. Dabei sei es wichtig, die Umgebungsbedingungen in den Blick zu nehmen, statt die Verantwortung allein beim Individuum zu verorten.

Für eine erfolgreiche Gesundheitsförderung sei die Vernetzung verschiedener Akteure unerlässlich. Dabei müssten jedoch die unterschiedlichen Eigeninteressen berücksichtigt und transparent gemacht werden, um sich auf gemeinsame Ziele fokussieren zu können.

Als Lehre aus der Pandemie forderte die Referentin krisensichere Strukturen und niederschwellige Zugänge für Jugendliche. Gesundheitsförderung sollte dabei nicht als zusätzliche Aufgabe verstanden werden, sondern als selbstverständlicher Teil des Alltags in Bildungseinrichtungen.

Die anschließende lebhafte Diskussion zeigte das große Interesse der Teilnehmenden an Themen wie Vulnerabilitätsfaktoren, kommunaler Vernetzung und der Weiterentwicklung konstruktiver Dialogformate. Dabei wurde deutlich, dass die Vernetzung verschiedener Akteure und der Aufbau nachhaltiger Strukturen zentrale Erfolgsfaktoren für eine gelingende Gesundheitsförderung darstellen.

Referent:in

Prof. Dr. Eike Quilling

Professorin für Gesundheitspädagogik und -kommunikation, Hochschule für Gesundheit Bochum
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